COBURGER: Der Vortrag von Prof. Winterheller vor Schülern hat viele begeistert, war aber auch umstritten. Manche werfen ihm eine regelrechte Gehirnwäsche vor. Was sagen Sie dazu?
BEYERSDORF: Es ist ja genau andersrum: Es geht doch darum, bei sich zu sein, seiner Persönlichkeit, seinen Fähigkeiten, Träumen und Zielen. Daran hindern uns aber viele althergebrachte, anerzogene und gesellschaftliche Zwänge sowie die permanente Manipulation durch die Medien. Die sind doch die eigentliche Gehirnwäsche. Winterheller möchte den Blick dagegen wieder auf die eigenen Stärken richten, Selbstvertrauen aufbauen, Begeisterung für die eigenen Ziele. Das ist für den Einzelnen besser, aber vor allem auch für die Gemeinschaft, weil dann jeder sein Bestes einbringt.
BITTORF: Es geht darum, wieder an sich selbst zu glauben und die eigenen Träume in sein Leben zu lassen. Man soll die Träume nicht als Luftschlösser abtun, wie es uns viele einreden, sondern alles daran setzen, sie zu verwirklichen. Das kostet Mühe und Arbeit, die dann letztendlich aber nicht mehr als solche empfunden wird. Das von Prof. Winterheller angesprochene Thema Geld und Reichtum kam bei einigen Schülern falsch rüber. Persönliches Glück hat mit viel Geld nichts zu tun, man kann natürlich auch mit wenig glücklich sein. Wenn aber jeder wirklich das macht, was seinen Talenten entspricht und wofür er wirkliche Leidenschaft empfindet, wird er darin mit Sicherheit Erfolg haben. Und ist es das richtige Thema, wird es sich auch finanziell auszahlen. Wenn jeder an seinen persönlichen Zielen arbeitet und sich selbst verwirklicht, ist allen gedient, weil die Gesellschaft insgesamt eine bessere wird.
COBURGER: Der Blick nach vorne hängt aber eben sehr von eigenen Erfahrungen ab …
BEYERSDORF: Das ist klar, wir und natürlich vor allem unsere Elterngeneration, die uns geprägt hat, kommen aus einer Zeit, da waren die Ziele vorgegeben. Man musste dranbleiben, sich immer bemühen, damit es vorwärts geht, sonst ist nichts passiert. Heute ist die Gesellschaft überversorgt, weichgebettet, da kann das Streben nach einem Ziel auf der Strecke bleiben. Diese Vollkasko-Mentalität ist die größte Gefährdung eines erfüllten Lebens. Wir müssen aber wieder hungrig auf die Zukunft sein. Die heutige Generation braucht Mut, und wir müssen sie machen lassen.
BITTORF: Mut und Vertrauen in das Leben. Viele Stationen des eigenen Lebens ergeben erst im Nachhinein einen Sinn. Vom ewigen Grübeln und Nachdenken allein bewegt man sich nicht von der Stelle. Man muss anfangen, etwas zu tun, etwas auszuprobieren. Der Weg wird sich zeigen, wenn man auf sein Herz und seinen Bauch hört.
COBURGER: Was denken Sie, sind wichtige Werte der Zukunft?
BITTORF: Dankbar und freundlich zu sein, dies auch auszudrücken und dadurch anderen etwas zu geben, auch wenn einem vielleicht nicht gerade danach ist. Danach wird es auch einem selbst besser gehen. Das ist eine Grundhaltung, die letztlich jeden nach vorne bringt. Ein großes Zukunftsthema ist sicherlich, die innere Balance, die Ausgeglichenheit der Psyche zu finden, die auch für körperliches Wohlbefinden sorgt. Es geht darum, bewusster zu leben, ein gesundes Umfeld zu schaffen, z.B. durch Sport, Familie und Freunde. Und sich vor allem nicht vom Energievampiren nach unten ziehen zu lassen. Denn wir haben nur das eine Leben!
BEYERSDORF: Ich möchte gerne junge Menschen dafür begeistern, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Das gibt mir viel Kraft. Denn Alles was Du Deinen Mitmenschen Gutes tust, kommt tausendfach zurück und trägt Dich durch‘s Leben – es ist Dein Leben!
„ICH VERSPRECHE KEINEN ERFOLG – ABER ICH GEBE ALLES DAFÜR.“